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Kodak HC-110 Negativ-Entwickler

Die inoffizielle Info-Seite


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Astrophotography for the Amateur How to Use a Computerized Telescope Celestial Objects for Modern Telescopes

See also my Kodak XTOL Developer Resource Page (English)


HINWEIS 2006: Ich betreibe nicht mehr viel Film-basierte Fotografie und pflege diese Seite nicht mehr aktiv. Ich werde erforderliche Korrekturen durchführen, aber ich recherchiere keine neuen Informationen über diesen Entwickler. Vielen Dank für Ihr Interesse!

Deutsche Übersetzung von Stefan Heymann.

Copyright 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006 Michael A. Covington.
Bitte verlinken Sie diese Seite, anstatt Kopien davon anzufertigen.
Maßgebend ist stets die Englische Originalfassung dieser Seite.

Diese Seite ist in keiner Weise verbunden mit der oder unterstützt durch die Eastman Kodak Company oder einen anderen Hersteller von Fotografie-Zubehör. Viele der hier genannten Produktnamen sind registrierte Warenzeichen ihrer jeweiligen Inhaber.


Über HC-110

Kodak HC-110 ist ein Flüssigkonzentrat-Negativentwickler, der etwa 1965 eingeführt wurde und seither verbreiteten Einsatz findet, vor allem im Fotojournalismus und in der Fine-Art-Fotografie.

HC-110 wird von Ansel Adams in seinem Buch Das Negativ empfohlen und ist ein Favorit der Zonensystem-Enthusiasten.

Das offizielle Kodak Datenblatt enthält empfohlene Entwicklungszeiten für praktisch alle Kodak Schwarz-Weiß-Filme. Eine umfangreichere Tabelle mit Entwicklungszeiten gibt es auf www.digitaltruth.com. Siehe auch Greg Mironchuk's HC-110 tips (Englisch) und die deutschsprachige HC-110 Seite von Stefan Heymann.

HC-110 ist außergewöhnlich umweltfreundlich aus dem einfachen Grund, dass nur eine kleine Menge an Chemie benötigt wird. Weniger als 6 ml HC-110 Sirup (die selbst nicht hochtoxisch sind) genügen, um einen Film zu entwickeln. Verglichen mit den Mengen an Chemikalien, die bei typischen Pulverentwicklern benötigt werden, ist das nicht viel.


Ein ruhiger Start

Die Markteinführung von HC-110 um 1965 lief ohne größere Ankündigungen. Ich habe keine Tests, Produktankündigungen oder gar Anzeigen in den Fotografie-Zeitschreiften aus dieser Zeit gefunden. (HC-110 wurde allerdings sofort in den Zeitungs-Fotolaboren populär, das scheint sein erster großer Markt gewesen zu sein.) Ich würde mich über Hinweise auf frühere Veröffentlichungen über HC-110 freuen.

Der Name "HC-110" ist ebenfalls außergewöhnlich. Kein anderes Kodak-Produkt beginnt mit "HC-". Man kann wohl annehmen, dass das für "Highly Concentrated" (hochkonzentriert) steht. Kodak-Entwickler haben üblicherweise sprechende Namen wie Polydol, Dektol usw., oder nummerierte Bezeichnungen, die mit "DK" anfangen, wenn der Entwickler Natriummetaborat (Borax) enthält. Oder sie beginnen mit "D", wenn nicht (daher DK-50, D-76, usw.). "SB" steht für Stoppbäder, "F" für Fixierer und es existieren einige andere Abkürzungen für die verschiedenen Chemikalien-Typen.


Charakteristik

Die Hauptvorteile von HC-110 sind seine einfache Anwendung, seine Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit. Das Konzentrat hält Jahre. Es ist einfach, den Entwickler für einen einzigen Film zu mischen. Alle Arten von Schwarz-Weiß-Filmen können mit HC-110 entwickelt werden und die Ergebnisse sind konstant.

Bis vor kurzem hat die Kodak-Literatur wenig über die Unterschiede zwischen den verschiedenen gängigen Negativ-Entwicklern hergegeben. Seit 2001 enthält der Kodak Professional Photographic Catalog eine Vergleichsgrafik.

Diese zeigt, dass HC-110 (Verdünnung B) im Vergleich mit D-76 folgende Eigenschaften liefert:

HC-110 arbeitet anscheinend etwas stärker kornanlösend als D-76 aber weniger stark als XTOL.

Die Meinungen in Bezug auf das Korn bei HC-110 gehen auseinander. Manche Fotografen sehen gröberes Korn als mit D-76, andere sehen feineres Korn. Dies ist wahrscheinlich von der Verdünnung und der Bewegung abhängig.

Die Meinungen differieren auch beim Schärfeeindruck, viele Fotografen berichten von einer hohen Akutanz von HC-110, vor allem bei hohen Verdünnungen. Die Akutanz hängt von der Kornanlösung ab, die durch höhere Verdünnungen verringert wird.

HC-110 ist wirklich hervorragend geeignet für wissenschaftliche Arbeiten oder Push-Verarbeitung, bei der der Film bewusst überentwickelt wird, um Kontrast und Empfindlichkeit anzuheben. HC-110 liefert einen erstaunlich geringen Grundschleier, sogar bei deutlich verstärkter Entwicklung. In dieser Eigenschaft ähnelt er D-19, Kodaks hochkontrastigem Entwickler für wissenschaftliche Zwecke. Ich verwende HC-110 A, 10 Minuten, um gashypersensibilisierten Kodak Technical Pan zu entwickeln, der in anderen Entwicklern massiv verschleiert wird.

Wie Rodinal hat das HC-110 Konzentrat eine sehr gute Haltbarkeit und liefert sehr gut reproduzierbare Ergebnisse. HC-110 ist dann eine gute Wahl, wenn Fehler teuer wären.

Kurvenformen

Obwohl ich keine detaillierten Tests durchgeführt habe, scheint HC-110 dazu zu neigen, eine aufsteigende Kurvencharakteristik mit relativ hohem Kontrast in den Lichtern (dunkle Stellen im Negativ, helle Stellen im Positiv) zu erzeugen.

Speziell mit T-Max 100 erzeugt HC-110 eine aufsteigende Kurve mit höherem Kontast in den Lichtern als in den Schatten, während XTOL eine eher S-förmige Kurve erzeugt (die an Tri-X Pan erinnert), mit hohem Kontrast in den Mitteltönen.

Dies wird durch John P. Schaefer in The Ansel Adams Guide: Basic Techniques of Photography, Book 2 bestätigt. Schaefers Messungen zeigen, dass höhere Verdünnungen von HC-110 diesen Effekt nicht signifikant verändern. Er erhielt dieselben Kurvenformen mit Verdünnung B/4,5 Minuten und Verdünnung F/10 Minuten. Um einen S-förmigen Kurvenverlauf zu erhalten, empfiehlt er den Edwal TG7 Entwickler.

Achten Sie darauf, dass Sie T-Max-Filme in HC-110 nicht überentwickeln. Meine eigenen Arbeitszeiten für HC-110 (B) liegen bei etwa 85 % der von Kodak veröffentlichten Zeiten.

Datums-Code

HC-110-Flaschen aus den späten 1990ern tragen anscheinend einen Code mit dem Herstellungsdatum. Hier handelt es sich offensichtlich um den üblichen Industrie-Code, bei dem 9916 beispielsweise die KW 16 des Jahres 1999 darstellt. Dies ist das Herstellungsdatum; die Flasche kann den Käufer auch erst nach einem Jahr erreichen, oder noch später. Ich habe im Juni 2001 eine Flasche mit diesem Code geöffnet und sie in kleinere Flaschen dekantiert. Ich werde etwa 2 Jahre benötigen um sie aufzubrauchen, aber wenn meine Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht völlig daneben liegen, wird es keine spürbare Verschlechterung über den gesamten Zeitraum hinweg geben.

Hinweis des Übersetzers: Die in Europa verkauften Flaschen tragen einen anderen Datumscode, der nicht dem hier angebebenen Schema entspricht.

Hinweis: Seit 2006 werden die HC-110-Flaschen mit einem Verfallsdatum gekennzeichnet. Wenn man den Sirup von der Kunststoffflasche direkt in komplett gefüllte 125 ml-Glasfläschchen umfüllt, kann man getrost annehmen, dass der Entwickler 4 oder 5 Jahre über das Verfallsdatum hinaus hält. Ich kann im Moment nicht unterscheiden zwischen frischem HC-110 und Sirup, das ich 2001 auf diese Weise eingelagert habe.


Entwicklungs-Zeiten

Sie brauchen eine längere Entwicklungszeit?

Entwicklungszeiten unter 5 Minuten sind schwer zu reproduzieren. Einige neuere Filme haben sehr kurze Entwicklungszeiten in den normalen Verdünnungen von HC-110.

Die Lösung? Versuchen Sie die inoffizielle Verdünnung H, die halb so stark wie B ist und entwickeln Sie doppelt so lange wie bei Verdünnung B.

Ich mache das erfolgreich mit Fuji Neopan 400.

Kodak-Filme

Falls nicht besonders erwähnt, entstammen die Daten den Kodak-Datenblättern. Entwicklung in kleinen Tanks, Bewegung 5 Sekunden alle 30 Sekunden.

Wenn eine Entwicklungszeit bei Verdünnung B unter 5 Minuten liegt, empfehle ich, Verdünnung H zu verwenden und doppelt so lang zu entwickeln. Verdünnung H ist ein Einmalentwickler, der nicht wiederverwendet werden kann.

Wichtiger Hinweis: Kodak hat 2002 seinen Herstellungsprozess für einige Filme verändert. Obwohl die fotografische Charakteristik nicht verändert wurde, haben sich die Entwicklungszeiten geändert. Die neuen Filme heißen z. B. 400TX anstelle von TX. Daher werden von einigen Filmen zwei Versionen in der Tabelle genannt. Weitere Informationen erhalten Sie in der Pressenachricht von Kodak, Kodaks überarbeiteten Entwicklungszeiten und den allgemeinen Informationen auf www.kodak.com.

Film Empf.
ASA
Verd. Zeit
20 °C
Zeit
24 °C
ALT T-Max 100 (TMX) 100-200 B 7 min 5 min
400 B 9,5 min 6,5 min
NEU T-Max 100 (100TMX) 100 B 6 min 4,5 min
T-Max 400 (TMY und 400TMY) 320-800 B 6 min 4,5 min
1600 B 8,5 min 6 min
ALT T-Max P3200 (TMZ) 400 B 7,5 min 5 min
800 B 8 min 5,5 min
1600 B 9 min 6 min
3200 B 11,5 min 7,5 min
6400 B 14 min 9,5 min
NEU T-Max P3200 (TMZ) 400 B 7,5 min 5 min
800 B 8,5 min 6 min
1600 B 9,2 min 6 min
3200 B 10,5 min 7 min
6400 B 12 min 8,5 min
Technical Pan 32 F 6 min 4,3 min Gamma = 1,05
64 F 10 min 7 min Gamma = 1,20
125 D 8 min 6 min Gamma = 2,00
250 B 12 min 9 min Gamma = 2,70
Max A 10 min 7 min Gamma > 2,9
Diese Zeiten sind für hohen Kontrast.
Um einen normalen Kontrast zu erzielen, verwenden Sie XTOL oder Technidol Liquid.
ALT Plus-X (PX, PXP), Verichrome Pan 125 B 5 min 3,5 min
NEU Plus-X Pan (125PX) 125 B 3,5 min Siehe Hinweis unten
125 B 5 min 3,5 min Inoffiziell
ALT Tri-X Pan (TX) 400 B 7,5 min 5 min Siehe Hinweis unten
1600 B 16 min 12 min
ALT Tri-X Prof (TXP) 320 B 5,5 min 3,7 min
NEU Tri-X Pan (400TX) 400 B 3,7 min Siehe Hinweis unten
400 E 6,5 min 5 min Inoffiziell

Hinweis zu Kodak Tri-X und Plus-X Pan: Kodaks veröffentlichte Zeit für den neuen 400TX in Verdünnung B ist 3,75 Minuten bei 20 °C. Dies ist zu kurz, um praktikabel zu sein und ich vermute, Kodak hat hier einen Fehler gemacht; für mich sieht es so aus, als sei das die Zeit für Verdünnung A. I denke, man hat die falsche Verdünnung für die Tests für 400TX und 125PX verwendet.
      Viele Fotografen sagen mir, die korrekte Zeit für 400TX sei nur ein paar Prozent kürzer als die für den alten TX. Sogar Kodak erzählt mir dasselbe – obwohl sie darauf bestehen, dass sie die Verdünnungen nicht verwechselt haben.
      Man ist sich generell einig, dass die von Kodak veröffentlichte Zeit von 7,5 Minuten für den TX in Verdünnung B ein wenig zu lang war. Die meisten Fotografen empfehlen Zeiten zwischen 6 und 7 Minuten.
      Ich möchte mich bei Dick Dickerson und Silvia Zawadzki (sie waren Teil des Teams, das den XTOL entwickelt hat und sind inzwischen ausgeschieden) für die Korrespondenz zu diesem Thema bedanken. Sie denken auch, dass die falsche Verdünnung für die Tests bei Kodak verwendet wurde. Mal sehen, ob sich die Zeiten in den Kodak-Veröffentlichungen in der Zukunft noch ändern.

Wenn ich mir die Sache nochmal durchdenke, komme ich zu dem Ergebnis, dass zwischen 3,5 und 5 Minuten eigentlich gar kein großer Unterschied liegt. Der Grund? Beide Zeiten liegen fast komplett innerhalb der Induktionszeit (die Zeit, die benötigt wird, um die Entwicklung zu starten). Ergebnisse mit derartig kurzen Entwicklungszeiten sind notorisch unreproduzierbar und ich empfehle daher höhere Verdünnungen.

Ilford-Filme

Aus Datenblättern, falls nicht anders vermerkt. Die Zeiten für 24 °C sind von mir berechnet. Entwicklung in kleinen Tanks, "intermittierende Bewegung" (wahrscheinlich vergleichbar mit dem üblichen Ilford-Standard für die Bewegung: 10 Sekunden jede Minute).

Wenn eine Entwicklungszeit mit Verdünnung B unter 5 Minuten liegt, empfehle ich, zu Verdünnung D zu wechseln und etwa 25% länger zu entwickeln.

Film Empf.
ASA
Verd. Zeit
20 °C
Zeit
24 °C
SFX 200 400 B 10 min 7 min Meine Schätzung
100 Delta 50 B 5 min 3,5 min
100 B 6 min 4 min
200 B 8 min 5,3 min
Delta 400 (NEU) 320 B 7,5 min 5 min
800 B 10 min 6,5 min
1600 B 13,5 min 9 min
Delta 3200 400 B 6 min 4 min
800 B 7,5 min 5 min
1600 B 9 min 6 min
3200 A 8 min 5,5 min
6400 A 13 min 8,5 min
HP5 Plus 400 B 5 min 3,5 min
800 B 7,5 min 5 min
1600 B 11 min 7 min
FP4 Plus 50 B 6 min 4 min
125 B 9 min 6 min
200 B 12 min 8 min
Pan F Plus 50 B 4 min n.empf.


Handhabung und Ansatz

Grundsätzliches

HC-110 ist so billig, dass ich ihn immer als Einmalentwickler und nicht mehrfach verwende. Kodak bietet eine Nachfülllösung (Replenisher) an, die ich noch nie benutzt habe. Die Lagerungsbeständigkeit von HC-110 ist herausragend.

Der Entwickler wird als sirupartiges Konzentrat geliefert, das im Verhältnis 1+3 mit Wasser verdünnt werden soll, um eine Vorratslösung zu erhalten oder 1+31 um Verdünnung B zu erhalten. Ich lege keine Vorratslösungen an. Ich arbeite direkt mit dem Sirup, der in dicht geschlossenen, vollen Flaschen mindestens 4 Jahre hält.

Hinweis: In Europa wird HC-110 auch in einer 500 ml-Packung als weniger verdünntes Konzentrat verkauft, das man 1+9 verdünnen muss, um Verdünnung B zu erhalten. Wenn Sie dieses Produkt verwenden (CAT 500 1466), folgen Sie den Anweisungen auf der 500 ml-Flasche, nicht denen für das Sirup. Obwohl man es in England kaufen kann, wird das 500 ml-Konzentrat nicht in den englischen Datenblättern von Kodak erwähnt. Das normale Sirup (1-Liter-Packung) wird in Europa ebenfalls verkauft, passen Sie also auf, welche Packung Sie bekommen haben.

Wenn ich eine neue HC-110-Flasche öffne, dekantiere ich den Sirup in kleinere braune Glasfläschchen, die ich bis zum Rand fülle, um möglichst wenig Luft darin zu haben. Ich entnehme das Sirup mit einer Spritze (erhältlich in der Apotheke) und sprühe Schutzgas in die Flasche, um die hineingelangte Luft zu verdrängen.


Zwei Möglichkeiten, HC-110 Sirup zu entnehmen. Fotos von Cathy Covington aus Astrophotography for the Amateur.


Verdünnungs-Richtlinien

Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, wieviel SIRUP (original HC-110 Konzentrat) Sie benötigen, um die verschiedenen Verdünnungen herzustellen:

Verdünnung vom SIRUP 240 ml
(1 Film, Stahltank)
300 ml
(1 Film, Kunststofftank)
480 ml
(2 Filme, Stahltank)
600 ml
(2 Filme, Kunststofftank)
A (1+15) 15 ml 18,8 ml 30 ml 37,5 ml
B (1+31) 7,5 ml 9,4 ml 15 ml 18,8 ml
C (1+19) 12 ml 15 ml 24 ml 30 ml
D (1+39) 6 ml 7,5 ml 12 ml 15 ml
E (1+47) 5 ml* 6,3 ml 10 ml 12,5 ml
F (1+79) 3 ml* 3,8 ml* 6 ml 7,5 ml
G (1+119) 2 ml* 2,5 ml* 4 ml* 5 ml*
H (1+63) 3,8 ml* 4,7 ml* 7,5 ml 9,4 ml

* Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens 6 ml Sirup pro Film 135-36 oder 120 verwenden, auch wenn das bedeutet, dass Sie mehr als die übliche Flüssigkeitsmenge in Ihren Tank füllen müssen.

Die folgende Tabelle zeigt Ihnen, wieviel "EUROPÄISCHES" KONZENTRAT (von den 500 ml-Flaschen, CAT 500 1466) Sie benötigen, um die verschiedenen Verdünnungen herzustellen:

Verdünnung vom "EUROPÄISCHEN" KONZENTRAT (CAT 500 1466) 240 ml
(1 Film, Stahltank)
300 ml
(1 Film, Kunststofftank)
480 ml
(2 Filme, Stahltank)
600 ml
(2 Filme, Kunststofftank)
A (1+4) 48 ml 60 ml 96 ml 120 ml
B (1+9) 24 ml 30 ml 48 ml 60 ml
C (1+5,25) 38,5 ml 48 ml 77 ml 96 ml
D (1+11,5) 21 ml 26 ml 38,5 ml 52 ml
E (1+14) 16 ml* 20 ml 32 ml 40 ml
F (1+24) 9,6 ml* 12 ml* 19 ml 24 ml
G (1+36,5) 6,4 ml* 8 ml* 12,8 ml* 16 ml*
H (1+19) 12 ml* 15 ml* 24 ml 30 ml

* Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens 19,2 ml Sirup pro Film 135-36 oder 120 verwenden, auch wenn das bedeutet, dass Sie mehr als die übliche Flüssigkeitsmenge in Ihren Tank füllen müssen.

Die Verdünnungen G und H sind inoffiziell – sie sind in den Kodak-Veröffentlichungen nicht beschrieben. Siehe "Ungewöhnliche Anwendungen", weiter unten. Ich verwende Verdünnung H als Ersatz für Verdünnung B, um auf die doppelte Entwicklungszeit zu kommen.

Die Verdünnungen C, D und E scheinen den Entwicklungszeiten von DK-50, DK-50 1+1, respektive DK-50 1+2 mit Planfilm zu entsprechen (Carroll, Photographic Lab Handbook, 1979).

Bei HC-110 ist die Entwicklungszeit grob proportional zur Verdünnung:

Verdünnung D Entwicklungszeit 25% länger als bei Verdünnung B
Verdünnung E Entwicklungszeit 50% länger als bei Verdünnung B
Verdünnung F Entwicklungszeit 2,5 mal so lang wie bei Verdünnung B

Man benötigt etwa 6 ml Sirup, um einen Film des Typs 135-36, 120 oder 8x10 inch zu entwickeln, ohne dass der Entwickler vorzeitig verbraucht wird (evtl. weniger für Ausgleichsentwicklung). Wenn Sie mit extremen Verdünnungen experimentieren kann es also sein, dass Sie mehr als die übliche Menge an Arbeitslösung benötigen.


Anpassung der Entwicklungszeit für verschiedene Temperaturen

Kleinere Änderungen der Entwicklertemperatur (im Bereich 19–25 °C) können über Zeitanpassungen kompensiert werden.

Um die Entwicklungszeit an eine andere als die festgelegte Temperatur anzupassen, verwenden Sie diese Formel:

     Neue Zeit = Alte Zeit × exp(–0,081 × (Neue Temperatur °C — Alte Temperatur °C))

exp(x) steht für ex.

Obwohl sie von den veröffentlichen Daten über HC-110 abgeleitet ist, ist diese Formel auch für andere Entwickler einigermaßen korrekt. Alternativ können Sie auch dieses Chart verwenden:


Wie man unbekannte Entwicklungszeiten herausfindet

Ein Clip-Test ist eine einfache Möglichkeit, um herauszufinden, ob eine bestimmte Entwicklungszeit für einen gegebenen Film einigermaßen hinkommt. Man kann damit außerdem feststellen, ob der Entwickler nicht schlecht geworden ist.

Um einen Clip-Test durchzuführen, benötigt man ein kleines Stück des Films, den man entwickeln möchte; ein kleines Stück vom Filmanfang genügt, da der Test bei Weißlicht stattfindet. Sie benötigen außerdem ein Stück vom voll belichteten (schwarzen) Filmanfang eines korrekt entwickelten Films. Es muss nicht dieselbe Filmsorte sein, solange es sich um die gleiche Art von Film handelt und der Film auf den Kontrastlevel entwickelt wurde, der auch für den neuen Film erzielt werden soll.

In einer kleinen Schale entwickeln, stoppen und fixieren Sie Ihren Testschnipsel bei vollem Weißlicht. Dann wässern Sie den Schnipsel etwa 5 Minuten lang, hängen ihn auf und lassen ihn trocknen. Vergleichen Sie ihn sorgfältig mit dem schwarzen Stück des bereits korrekt entwickelten Films. Keiner der beiden Filme sollte absolut schwarz sein. Sie sollten noch starke Lichtquellen durchsehen können.

Vergleichen Sie die beiden Schnipsel. Wenn Ihr Testschnipsel zu schwarz ist, verkürzen Sie die Entwicklungszeit, wenn er nicht so schwarz ist, verlängern Sie sie.


Ungewöhnliche Anwendungen für HC-110

Ansel Adams hat HC-110 Verdünnung G (Sirup 1+119) als Ausgleichsentwickler verwendet, um die Schattenzeichnung zu erhöhen, ohne dass die Lichter ausfressen. Seine Entwicklungszeit (wahrscheinlich für Tri-X Pan Professional) lag bei etwa 18 Minuten bei 20 °C, mit kontinuierlicher Bewegung in der ersten Minute und weiteren Bewegungen für 15 Sekunden alle 3 Minuten. Um die Schatten bevorzugt zu entwickeln ist es wichtig, nicht zu viel zu bewegen.

Für KB-Film würde dies bei einem Minimum von 6 ml Sirup bedeuten, dass man 720 ml Arbeitslösung erhält. Der Film muss daher in einer größeren Dose für 2 Filme entwickelt werden, damit die 720 ml in die Dose passen.

Michael Gudzinowicz hat auf rec.photo.darkroom die Verdünnung H (Sirup 1+63) für höheren Schärfeeindruck empfohlen. Die Entwicklungszeiten müssen experimentell ermittelt werden, liegen aber meistens um 50 bis 100 % höher als bei Verdünnung B. Ich finde, dass die gegenüber Verdünnung B doppelte Entwicklungszeit ein guter Startwert ist.

Es wurde vorgeschlagen, dass HC-110 von einer Verdünnung mit Natriumsulfit (vielleicht 5 %) profitieren könnte, so wie bei Edwal FG7. Bedenken Sie allerdings, dass HC-110 schon kornanlösend arbeitet.

Joe Giacalone berichtet, dass der Astro-Fotograf Gerard Therin Planetenfotografie auf gashypersensibilisiertem Kodak Technical Pan macht, den er in einem Zweibadentwickler entwickelt: erst in HC-110 B für 5 bis 6 Minuten, danach für 2 Minuten in D-19 (wahrscheinlich bei 20 °C). Ich denke, dass eine Ein-Bad-Entwicklung in HC-110 A für 8 bis 10 Minuten wahrscheinlich sehr ähnliche Ergebnisse liefert.

Es ist möglich, Fotopapier in HC-110 A zu entwickeln. Die Ausentwicklung dauert länger als bei Positiventwicklern und die Kapazität ist geringer (etwa 10 bis 15 Blatt 20x25 cm pro 600 ml).

Scott Daniel Ullman empfiehlt auf rec.photo.darkroom, HC-110 zum Positiventwickler hinzuzugeben, um die Lebensdauer zu erhöhen und die Lichterzeichnung zu verbessern (um also die Schwelle der entwickelbaren Belichtung herabzusetzen). Er fügt etwa 60 ml HC-110 Sirup zu 5 Litern konzentriertem Positiventwickler von Lauder Chemical hinzu. Wahrscheinlich sind die organischen Beschleuniger in HC-110 für diese positiven Effekte verantwortlich.

Michael G. Slack berichtet in Darkroom Photography, July/August 1979, S. 13, dass er Kodak Tri-X Pan auf E.I. 4000 gepusht hat (mit einer extremen Kontraststeigerung), indem er 5 Minuten bei 24 °C in HC-110 Replenisher (Nachfülllösung) 1+15 entwickelt hat (wie Verdünnung A, aber mit Replenisher statt Sirup).

HC-110 Monobad-Entwickler

Am 9. Oktober 2004 postete Donald Qualls folgende Beschreibung eines auf HC-110 basierenden Monobad-Entwicklers:

Ein Monobad-Entwickler ist ein kombinierter Entwickler und Fixierer. Man entwickelt den Film in genau einem Bad – dem Monobad – und geht dann zur Wässerung über.

Aus Qualls Artikel:

Ich fühlte mich durch eine Aussage in Anchell & Troop dazu herausgefordert,
mein HC-110 Monobad zu entwickeln. Sie behaupteten, sie wüssten von niemand,
der ein auf Schnellfixierer (Ammoniumthiosulfat)
anstelle von Natriumthiosulfat basierendes Monobad entwickelt
habe, da die Entwicklung sehr schnell sein müsste.
Nun, schauen wir mal – HC-110 Verdünnung A bei 24 °C ist verdammt
schnell. Wie stark muss ich den Fixierer verdünnen, um die Fixierzeit auf
sechs Minuten zu bringen? So viel? Hat er dann immer noch genügend Kapazität
für einen KB 36er-Film? Cool!

Ich musste die Alkalität und den Fixiereranteil nach dem ersten Test anpassen,
aber der zweite war dann ein voller Erfolg.

Man nehme, für 256 ml HC-110 Verdünnung A, anstelle von Wasser:
50 ml Salmiakgeist (Engl.: "clear household ammonia")
10 ml Ilford Rapid Fixer Konzentrat
Wasser, um auf 256 ml aufzufüllen, inklusive das
HC-110 Konzentrat für Verdünnung A.

Bei 24 °C entwickelt und fixiert dieser Mix 400TX in deutlich unter
zehn Minuten, wahrscheinlich reichen sechs Minuten (ich habe den
Tank nach dieser kurzen Zeit nicht geöffnet, aber die Entwicklung
sollte in unter drei Minuten abgeschlossen sein und ich verliere
ein wenig Schattenzeichnung, da der Fixierer die Halogenide
wegfixiert, bevor die Schatten entwickeln. Es könnte sein, dass
das ganze in 4 Minuten Gesamtzeit abläuft).

Ich habe das selbst nicht ausprobiert. Es könnte besonders interessant für alten oder leicht verschleierten Film sein, da der Fixierer den Grundschleier wegnimmt.


Veröffentlichte Tests von HC-110

"Developing the Yellow Box"

Im September 1972 veröffentlichte Modern Photography einen Test des gesamten Produktspektrums der Kodak-Entwickler und fand heraus, dass HC-110 überraschenderweise bei Tri-X Pan das feinste Korn ergab ("Developing the Yellow Box", von Jason Schneider, Modern Photography, Vol. 36, Seiten 88-89 und 107.)

Besonders Verdünnung A ergab relativ feines Korn und einen guten Schärfeeindruck. (Leider sind die Entwicklungszeiten zu kurz um für die meisten Filme handhabbar zu sein.) Verdünnung B "ergab praktisch kornlosen Tri-X", aber auf Kosten des Schärfeeindrucks.

Dieser Artikel erregte meine Aufmerksamkeit für HC-110. Ja, ich habe den gelesen, als er herauskam. Jetzt wissen Sie, wie alt ich bin! :)

Fred Picker, Zone VI Workshop (Amphoto, 1974)

Dieses Buch preist HC-110 in den höchsten Tönen und zitiert ebenfalls ein Review aus International Photo Technique (1970). Hier wurde berichtet, dass HC-110 ein feineres Korn und eine bessere Schärfe produzierte als Ilford Microphen. (Das ist allerdings keine große Überraschung: Microphen ist ein empfindlichkeitssteigernder Entwickler, HC-110 nicht.)

Picker und andere Fine-Art-Fotografen sagen, dass das Beherrschen eines einzigen Entwicklers wichtiger ist, als dauernd zu wechseln und dass HC-110 und Tri-X Pan eine sehr gute Kombination sind.

Der Judge-Holm Test

Ein sehr interessanter Test von vielen verschiedenen Entwicklern mit Kodak T-Max 100 und Technical Pan wird in diesen beiden Artikeln beschrieben:

Die Entwickler wurden nach Kontrast und echter Empfindlichkeit (nicht Push-Empfindlichkeit, die höher liegt, da sie auf den Mitteltönen basiert) ausgewertet. Die folgende Grafik aus meinem Artikel zeigt, dass bei T-Max 100:

Der gesamte Text des Artikels ist womöglich immer noch bei Kodak zu beziehen.


"Echte" Empfindlichkeit von Kodak T-Max 100 vs. Kontrast-Index in verschiedenen Entwicklern. Meine Kurven der Judge-Holm-Daten, die vorher in Kodak Tech Bits 1991 veröffentlicht worden waren


Die geheime Formel

Das Rezept von HC-110 ist ein gut gehütetes Firmengeheimnis. Das hat natürlich viele Fotografen (meine Wenigkeit nicht ausgenommen) nicht davon abgehalten, zu versuchen, die Formel herauszufinden.

Das Material Safety Data Sheet (MSDS, Sicherheitsdatenblatt) für HC-110 erwähnt lediglich:

Ich weiß allerdings aus sicherer Quelle, dass HC-110 auch eine andere Entwicklungssubstanz enthält, ein Phenidon-Derivat, wahrscheinlich Dimezon ((4,4)-Dimethyl-1-phenyl-3-Pyrazolidon), erfunden von Kodak, ein Derivat von Ilfords Phenidon.

Diese Informationen stammen von Bill Troop (Co-Autor des The Film Developing Cookbook), der eine persönliche Korrespondenz mit Dick Henn zitiert, der HC-110 für Kodak formuliert hat.

Eine Formel, die HC-110 ähnelt, wurde im U. S. Patent 3,552,969 (1971) veröffentlicht, und viele HC-110-artige Formeln finden sich im British Patent 958,678 (1964, wahrscheinlich das Original-Patent für HC-110). Praktisch alle diese Formeln enthalten Phenidon oder Dimezon.

Ilfords Äquivalent zu HC-110, Ilfotec HC, enthält definitiv Phenidon.

HC-110 verhält sich nicht wie die meisten Phenidon- oder Dimezon-Entwickler. Es erzeugt keinen Grundschleier und hebt nicht die Schattenempfindlichkeit an. Ich führe das auf eine recht starke Verzögerungssubstanz zurück.

Es gibt sicher noch andere Stoffe in HC-110 und es ist bekannt, dass sich die Formel über die Jahre ein wenig verändert hat. Der Sirup hat eine hellere Farbe als früher; in den 1980ern war er eine Zeit lang ganz schön gelb.

Die Formel aus Patent 3,552,969 ist veröffentlicht im The Film Developing Cookbook, von Stephen G. Anchell und Bill Troop auf Seite 58. Die Patentnummer ist dort allerdings falsch wiedergegeben und der Abschnitt "Water to make 1 liter" muss entfernt werden. Das ist übrigens ein exzellentes Buch über Entwickler-Rezepte, das ich sehr empfehlen kann.

Die Sache wird weiter dadurch kompliziert, dass das USA-MSDS für Kodak HC-110 Developer Replenisher (aber nicht für den HC-110 Entwickler selbst) auch Brenzkatechin (Pyrocatechol, 1,2-Dihydroxybenzen) nennt, eine entwicklungsaktive Substanz, die heutzutage selten verwendet wird. Es ist nicht ganz klar, ob diese Information aktuell ist oder sich auf ein früheres Rezept bezieht, da das Etikett auf der Replenisher-Flasche Brenzkatechin nicht erwähnt. Es kommt hinzu, dass das britische MSDS für den Replenisher diese Zutat nicht erwähnt. Anchell und Troop berichten, dass HC-110 zeitweise Brenzkatechin enthielt.

Die Formel von HC-110 und ein paar anderen Entwicklern mit nur einem entwicklungswirksamen Stoff wurde im Februar 2003 im Thread "Single agent developers" ausführlich in der Newsgroup rec.photo.darkroom diskutiert. Sie können diese Diskussion über diesen Link erreichen. Mehrere Experten haben daran teilgenommen. Sie haben detaillierte Informationen beigetragen, was sie denken wie HC-110 arbeitet. Speziell die enthaltenen organischen Amine unterscheiden ihn von anderen Entwicklern.



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Diese Übersetzung basiert auf der Fassung vom 4. April 2007